Kommentar: “Bezahlte Beiträge können teuer werden“

Unser Mitglied Thomas Gerlach hat einen Kommentar zum Thema Blogvermarktung:

 

Eigentlich ist die Gesetzeslage eindeutig: Egal, ob man ins Telemediengesetz, den Rundfunkstaatsvertrag oder das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb guckt, der Tenor ist immer gleich. Bezahlte Werbung muss als solche für den Leser/Nutzer klar erkennbar sein. Punkt. Das bedeutet also für bezahlte Blogbeiträge: Sie müssen (MÜSSEN!) gekennzeichnet werden. Üblich ist die Kennzeichnung als “Sponsored Post”. Die Gerichte verlangen jedoch in der Regel sogar noch “härtere” Formulierung wie “Werbung” oder “Anzeige”. Auch unser Bloggerkodex spricht da eine ganz eindeutige Sprache.

Abmahnung droht
So weit also die ganz klare Rechtslage. Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Verstöße dagegen kostenpflichtig abgemahnt werden können. Und abgemahnt werden natürlich nicht die Auftraggeber selbst, sondern die Blogger. Wer nun auf die schlaue Idee kommt, seinen eigenen Auftraggeber in Anspruch zu nehmen, wird damit nicht weit kommen. Gewöhnlich dürfte es schon daran scheitern, dass die Blogvermarkter das in ihren AGB eindeutig ausschließen.

Kooperationsangebote 
In letzter Zeit bekomme ich auch immer wieder unverlangt Mails mit “Kooperations-Angeboten”. Die verlangen zum Beispiel von mir, für ein paar Euro einen Artikel zu spitzenmässig zu meinem Blog-Thema “Kochen” passenden Themen wie “Online-Spielcasinos” zu schreiben. Häufig wird auch noch ein dofollow-Link verlangt. Auch das ist ein schwieriges Thema, weil solche Links das Risiko bergen, bei der Suchmaschine abgestraft zu werden.
Außerdem finde ich auf den Seiten von Blogvermarktern immer wieder Aufträge für bezahlte Posts, in denen ganz klar gefordert wird, dass ich gegen geltendes Recht verstoße, indem ich die Beiträge einfach nicht kennzeichne. Weigere ich mich und bestehe ich auf dem rechtlichen Status Quo, dann kriege ich keine Aufträge.
Das ist ein Skandal.
Ich kann nur jedem Blogger raten, sich auf solche unseriösen Machenschaften auf keinen Fall einzulassen. Bitte gebt uns im Bloggerclub Bescheid, wenn Ihr auf solche Angebote stoßt, wir würden das Thema gerne weiterverfolgen. Zumal die angebotenen Honorare oft sowieso jenseits von gut und böse sind. Wer für 20 Euro Honorar auch noch eine Abmahnung riskiert, der sollte sich wirklich ernsthaft überlegen, was er da eigentlich tut und wie sinnvoll das ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert